(JM) Auch wenn das bisherige Medienecho vielleicht nicht darauf hindeutet, so werden doch am 27.11.2016 die Wettinger Stimmwilligen auch über einen Rekordkredit zur Sanierung des Sport- und Erholungszentrums Tägerhard abstimmen. Für die Mitglieder von WettiGrüen stehen auch bei diesem Projekt die finanzielle und ökologische Nachhaltigkeit im Vordergrund, wobei speziell der Eisbereich mit den beiden Eisfeldern an der letzten Mitgliederversammlung kontrovers diskutiert wurde.
Auf der einen Seite sprechen folgende Gründe unbestritten für die geplante Sanierung des Eisbereichs. 1. Ein kontrolliertes Gleiten auf einer Schicht schmelzendem Eis ist ein faszinierendes Erlebnis, wobei ebendieses Eis-laufen zudem für immer mehr Personen die letzte verbleibende Wintersportmöglichkeit darstellt. 2. Die Investition in eine Kunsteisbahn im Tägi setzt ein Zeichen für die regionale Verbundenheit der Standortgemeinde Wettingen mit ihren Nachbargemeinden. 3. Die verbesserten betrieblichen Abläufe sollten ein saniertes Tägi ausserhalb der Verlustzone halten, und die erneuerte technische Infrastruktur des vorliegenden Projektes wird einen optimalen Energieeinsatz ermöglichen.
Auf der anderen Seite stellt sich die generelle Frage, ob in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels mit einer nachgewiesenen Abnahme der Frosttage offene Eisfelder noch vertretbar sind. Denn auch wenn die Abwärme aus der Eiserzeugung genutzt wird, der Betrieb der beiden Eisfelder benötigt zusätzliche elektrische Energie in einer Menge, welche auch eine Photovoltaikanlage auf sämtlichen Dachflächen des Tägi ein ganzes Jahr über nie bereitzustellen vermag. Diese Situation könnte sich noch akzentuieren falls eine eigenständige Betreibergesellschaft versucht sein sollte die Eissaison zeitlich in den Frühherbst auszudehnen. Zu diesen ökologischen Bedenken gesellen sich Zweifel an der Akzeptanz des geplanten Eisbereichs durch die Eisnutzenden selbst, da sich während der Beratung im Einwohnerrat die Eishockeyfraktion vom Projekt enttäuscht zeigte und auch der Wegfall von einem Siebtel der Eisfläche arg bemängelt wurde. Und zuletzt bleibt eben doch noch eine Restunsicherheit bestehen über die finanziellen Konsequenzen dieser geballten Investition in den Eissport, sei es für andere Sportarten oder gar für andere Aufgaben der Gemeinde.
Fazit: Die Gründe für und gegen eine Sanierung des Tägi mit Eisbereich halten sich die Waage, deshalb verzichtet WettiGrüen auf eine Abstimmungsempfehlung. WettiGrüen vertraut stattdessen darauf, dass die Abstimmenden sich der einmaligen Dimensionen des Projektes bewusst sind und einen informierten Entscheid zu fällen vermögen.